26.5. Vortrag:„Hauptsache für die Tiere!“? – Über die Grenzen eines gemeinsamen Engagements „für Tiere“

Am 26.5. wird Günther Rogausch, langjähriger Tierrechtler, einen Vortrag zu einem inbesondere in der letzten Zeit wieder aktuellen Thema  halten. Der Vortrag findet statt im Rahmen der Tierbefreiungsvokü im Café Knallhart auf dem Uni Campus. Essen gibts um 20 Uhr, der Vortrag beginnt ca. gegen 20:45.

„Hauptsache für die Tiere!“? – Über die Grenzen eines gemeinsamen Engagements „für Tiere“

In der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung sind in den letzten Jahren Demonstrationsaufrufe wiederholt mit Aussagen wie z.B. „Universelles Leben und andere anti-emanzipatorische Gruppen und Personen sind bei dieser Demo nicht erwünscht“ ergänzt worden. Allerdings ist diese Position innerhalb der Bewegung keinesfalls unumstritten. So wird dem entgegengehalten, dass TierrechtlerInnen – und de facto sind damit häufig auch TierschützerInnen gemeint – zusammenhalten müssten, die Bewegung müsse groß, breit und bunt sein. Diejenigen, die z.B. die „Glaubensgemeinschaft“ Universelles Leben kritisieren, werden als „Spaltpilze“ und „Hetzer“ bezeichnet oder gar – wie z.B. die TierbefreiungsaktivistInnen, die im Mai 2011 bei einem „Event für Tierrechte“ in Köln die Rede von Helmut F. Kaplan, einem vermeintlichen Pionier der Tierrechtsbewegung, nicht ungestört lassen wollten – selbst als anti-emanzipatorisch bezeichnet. Wer die Bewegung „spalte“, würde – so ein Vorwurf – im Endeffekt der Tierausbeutungsindustrie helfen.
In dem Vortrag soll erörtert werden, was von den jeweiligen Positionen zu halten ist, welche ist tatsächlich emanzipatorisch, welche nicht – oder gibt es diesbezüglich vielleicht keine klare Antwort? Ist es denn überhaupt von Bedeutung, ob die Bewegung ein emanzipatorisches Selbstverständnis hat oder nicht? Was ist unter einer „Hauptsache für die Tiere“-Haltung zu verstehen? Welche Kriterien könnte es gegebenenfalls hinsichtlich der Frage der Grenzen eines gemeinsamen Engagements geben? Kommt eine Bewegung, die es ernst damit meint, gesellschaftliche Tierbefreiung erreichen zu wollen, überhaupt darum herum, sich kritisch mit der Struktur der Gesellschaft, mit den gesellschaftlichen Verhältnissen zu beschäftigen? Was bedeutet dies für die Praxis der Tierbefreiungsbewegung?
Ausgangspunkt dabei soll der sein, dass es zweifelsfrei notwendig ist, dass die Tierbefreiungsbewegung unter anderem an Größe – bzw. genauer: an Stärke – gewinnt: Schlachthöfe, Tierversuchslaboratorien und Zoos werden, ebenso wie andere Institutionen der Tierausbeutung und des Tiermords, nicht von allein verschwinden. Eine Gesellschaft ohne Tierausbeutung wird nicht durch den bloßen Wunsch Realität werden.


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